Straßenbau
Rentiere werden durch den Bau von Straßen in ihrer Wanderung eingeschränkt. Auch Waldstücke verschwinden durch Industrie oder Bergbau. Die wärmeren Temperaturen in Finnland führen zu einer Zunahme der Stechmücken, die Krankheiten unter den Rentieren verbreiten. Die Gesetzgebung sorgt dafür, dass die Migrationsrouten besser geschützt werden können. Außerdem wurde ein Wiederauffüllungsprogramm gestartet, bei dem Rentiere aus Zoos die Wildpopulationen verstärken.
Ob und wie stark eine Art gefährdet ist, wird von der Weltnaturschutzorganisation International Union for Conservation of Nature (IUCN) bestimmt. Sie geben in der so genannten „Roten Liste“ an, ob Pflanzen- und Tierarten bedroht sind oder nicht. Das Rentier hat den Status „gefährdet“. Dies bedeutet, dass der Bestand an Waldrentieren stark rückläufig ist und die Tiere vom Aussterben bedroht sind.
Habitat
Waldadler leben hauptsächlich in offenen Nadelwäldern mit reichlich Flechten.
Rentier-Moos
Wussten Sie, dass Rentiere eigentlich Rentiermoos fressen? Diese Flechte wächst häufig in der Tundra und ist auch in den eisigen Wintermonaten zu finden. Die kleine Pflanze sieht ein bisschen aus wie die Äste eines Rentiergeweihs. Durch ihr Weideverhalten halten die Rentiere die Tundra offen und verhindern, dass die Wälder zuwachsen. Für große Raubtiere wie Wolf, Luchs und Vielfraß ist das Rentier eine wichtige Beute. Nur wenige andere große Beutetiere leben in diesen Gebieten.
Jedes Jahr ein neues Geweih
Mit dem Herbst beginnt die Brunftzeit der Rentiere. Das Männchen steckt viel Energie in das Wachstum seines Geweihs, das aus Knochen besteht. Die braune Rindenhaut versorgt das Geweih mit Nährstoffen, während es wächst. Wenn das Geweih ausgewachsen ist, schabt das Männchen seine Geweihzweige an den Büschen entlang, um das juckende Phloem abzustreifen. Dann ist das Rentier bereit, seinen Harem gegen rivalisierende Männchen zu verteidigen! Nach der Brunft fällt das Geweih ab und das Wachstum eines neuen Geweihs beginnt. Rentiere sind die einzigen Hirschartigen, bei denen sowohl Männchen als auch Weibchen ein Geweih haben.
Klickende Beine
Pssst… Hör gut zu, wenn die Rentiere vorbeikommen! Denn aus ihren Pfoten kommt ein klickendes Geräusch. Diese entsteht durch die Bewegung von Sehnen, die an einem Knochen entlanggleiten. Die Forscher vermuten, dass dies eine Anpassung ist, um ihre Herdengenossen durch Geräusche aufzuspüren. Denn bei einem Schneesturm oder in einem dichten Wald sind die Tiere schwer zu sehen.