Mit etwa 425 Arten sind die Anolis eine der größten Familien der Reptilienwelt. Es gibt mehrere Mikrolebensräume, in denen Anolis leben. Es gibt Arten, die hoch in den Kronen von Bäumen leben, Arten, die verschiedene Höhen des Baumstamms bewohnen, und Arten, die in niedrigen Büschen oder am Boden leben. Jede Art ist physisch perfekt an ihr eigenes Mikrohabitat angepasst. Daher ist jede Anolis-Art ein wenig anders.

Habitat
Der Marmoranolis ist auf der Insel Guadeloupe beheimatet, kommt aber auch auf anderen Inseln der Kleinen Antillen vor. Diese tagaktiven kleinen Eidechsen leben dort in Trockengebieten sowie in Regenwäldern, Mangroven, Plantagen, Gärten und Parks. Sie sind flinke Kletterer, die Gebiete mit dichter Vegetation bevorzugen. Ihre leuchtend grüne Farbe bietet eine perfekte Tarnung zwischen den grünen Blättern der Bäume. Marmoranolis meiden Orte ohne Bäume.

Wechselnde Farbe
Marmoranolis können ihre Farbe genau wie Chamäleons wechseln! Dieser Wechsel ist in der Regel wetter- oder stimmungsabhängig. Der Hautlappen unter der Kehle von Anolis wird Rachenkamm genannt. Er ist bei den Männchen größer und leuchtender gefärbt als bei den Weibchen. Sie benutzen diesen Rachenkamm, um ihr Revier zu verteidigen und um die Aufmerksamkeit der Weibchen auf sich zu ziehen. Unter den Zehen der Anolis befinden sich Haftlamellen. Mit diesen bleiben sie an glatten Oberflächen, wie z. B. Blättern, haften.

Schwanzabwurf
Wenn ein Marmoranolis von einem Raubtier wie einem Vogel oder einer Schlange angegriffen wird, kann er seinen Schwanz abwerfen. Dies wird als „Autotomie“ bezeichnet. Der Schwanz bewegt sich weiter, verwirrt den Angreifer und ermöglicht es dem Marmoranolis, schnell zu fliehen. Der Schwanz kann teilweise nachwachsen, bleibt aber oft kleiner und hat eine andere Farbe.

Sofort unabhängig
Marmoranolis ernähren sich von einer Vielzahl kleiner Insekten und Spinnen. Sie sind aktive Jäger und klettern auf der Suche nach Beute geschickt durch Bäume und Büsche. Gelegentlich fressen sie auch etwas Beerenobst und trinken Nektar von Blumen. Junge Anolis, die gerade geschlüpft sind, sind sofort unabhängig und müssen sich schnell im Gebüsch verstecken. Dort sind sie vor Räubern und größeren Artgenossen sicher. Marmoranolis sind in der Tat kannibalistisch veranlagt und fressen manchmal junge Artgenossen.