Geburtswelle im GaiaZOO

In den letzten Tagen gab es einen richtigen Geburtswelle im GaiaZOO. Nicht nur erblickte eine seit langem erwartete Giraffe das Licht der Welt, sondern die Tierpfleger:innen durften sich auch über die Geburt eines Vikunja und eines seltenen Rotgesichtklammeraffen freuen.

Lange Hälse und braune Flecken

Am Samstagabend entdeckten die Tierpfleger:innen die junge Giraffe neben der Mutter im Stall. Die ersten Stunden und Tage sind natürlich immer spannend. „Zum Glück sahen wir, wie das Junge, ein Weibchen, schon sehr bald Muttermilch trank und auf den eigenen Beinen stehen konnte“, berichtet Tierpfleger Erlyn Dörenberg. In der afrikanischen Savanne kann es für eine junge Giraffe sehr gefährlich sein. Kurz nach der Geburt versucht das Junge daher auch sofort aufzustehen. In der Regel kann eine junge Giraffe die Mutter schon nach einer Stunde begleiten. Die Giraffenmutter lebt schon seit 2005 im GaiaZOO und ist eine erfahrene Mutter. Die Tierpfleger:innen warteten schon seit Monaten auf die Geburt, wie Pfleger Erlyn mitteilt. Die Tragezeit einer Giraffe beträgt nämlich etwa 15 Monate. In den nächsten Tagen werden die Mutter und ihr Junges in ihrem Innengehege zu sehen sein. Anschließend darf der kleine Langhals zusammen mit der Mutter die Savanne im Zoo erkunden. Erst wenn sich das Junge dort gut zurechtfindet, dürfen auch die anderen Bewohner der Savanne den Neuankömmling begrüßen.

Lange Hälse und braune Flecken

Gefahren für Giraffen in freier Wildbahn

Giraffen gehören zu den faszinierendsten Tierarten Afrikas. Sie leben in den weitläufigen Savannen, wo sie in den hohen Bäumen nach Nahrung suchen. Insgesamt leben in Afrika noch ca. 117.000 Giraffen in freier Wildbahn; lediglich 1.300 davon sind Rothschild-Giraffen. Das sind 40 % weniger als vor dreißig Jahren. Das liegt daran, dass Waldstücke abgeholzt werden und Savannen von Landwirtschaft und Bergbau verdrängt werden. Dadurch schrumpft der Lebensraum der Giraffen zusehends, und einzelne Populationen werden voneinander isoliert. Außerdem leben sie immer häufiger in ungeschützten Gebieten, wo Giraffen wegen ihrer langen Schwanzhaare gejagt werden. Die Haare werden zur Anfertigung von Armbändern verwendet, die als Andenken an Touristen verkauft werden.

Gefahren für Giraffen in freier Wildbahn

Vikunja auf der Pampa

Anfang dieser Woche wurde mitten am Tag ein Vikunja auf der Pampa im GaiaZOO geboren. Das Junge zeigt sich den Besucher:innen gerne. Die Vikunja teilen sich ein Gehege mit den Darwin-Nandus und den Tapiren; seit 2021 leben sie in diesem Tierpark in Süd-Limburg. Vikunja leben in kleinen Herden. Das dominante Männchen lebt mit 2 bis 4 Weibchen zusammen, die es mit aller Macht gegen Rivalen schützt. Bei der Geburt wiegt ein Vikunja 4-6 kg. Nach etwa 15 Minuten kann das Jungtier schon stehen und versucht, seiner Mutter hinterherzulaufen. Im Alter von etwa 8 Monaten wird das Jungtier etwas selbständiger, aber trinkt weiter Muttermilch, bis es 10 Monate alt ist. Anschließend begibt es sich auf die Suche nach einer eigenen Herde.

Vikunja auf der Pampa

Seltener Klammeraffe

Auch die seltenen Rotgesichtklammeraffen im Kerkrader Tierpark haben Nachwuchs bekommen. Die Tragezeit bei den Klammeraffen ist mit 7,5 Monaten relativ lang. Neugeborene Rotgesichtklammeraffen haben übrigens noch kein rotes, sondern ein (fast komplett) schwarzes Gesicht und einen haarlosen Kopf. Das Junge liegt eng an der Brust seiner Mutter und ruht auf ihrem schützenden Arm, aber hält sich auch an ihrem langen Fell fest. In den europäischen Tierparks gibt es derzeit noch etwa vierzig Rotgesichtklammeraffen, die sich auf lediglich zehn verschiedene Zoos verteilen. In den letzten Jahren kamen in europäischen Zoos nur wenige dieser sozialen und aktiven Affen zur Welt.

Seltener Klammeraffe

Gefährdete Tierarten erhalten

Ob eine Tierart gefährdet ist und wie hoch die Gefährdung ist, wird von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) festgelegt. Auf der sogenannten „Roten Liste“ steht, welche Pflanzen- und Tierarten gefährdet sind und welche nicht. Über 50 Tierarten im GaiaZOO sind Teil des EAZA Ex-situ Programms (EEP), eines europäischen Erhaltungszuchtprogramms für (gefährdete) Tierarten. EAZA-Tierparks, die an den EEP-Programmen teilnehmen, tauschen ihre Tiere aktiv untereinander aus, um für eine genetisch gesunde Population zu sorgen. Darüber hinaus kooperieren die Tierparks auch in den Bereichen Bildung, Forschung und Naturschutz. Die Giraffen, Rotgesichtklammeraffen und Vikunja im GaiaZOO nehmen alle an einem solchen europäischen Erhaltungszuchtprogramm teil.

Gefährdete Tierarten erhalten