2024: Der Bongo kehrt zurück!
Mit seinem leuchtend rotbraunen Fell und den markanten weißen Streifen ist der Östliche Bongo eine der schönsten Antilopenarten der Welt. Er ist ein typischer Waldbewohner, der im grünen Herzen Afrikas beheimatet ist. Viele Jahre lang waren Bongos in unserem Tierpark zu Hause, aber dann kamen wir zu dem Schluss, dass diese Tiere noch mehr Raum verdienten, als wir ihnen bieten konnten. Da es uns im GaiaZOO wichtig ist, dass unsere Besucher die Wunder unserer Erde erleben können, wollen wir unseren Tieren auch ein optimales artgerechtes Umfeld bieten. Ab nächstem Jahr steht den Bongos darum ein Revier zur Verfügung, das von den Zwergnilpferden bis zum Gorillahaus reicht und ihnen sowohl schützende Baumgruppen als auch og ene Flächen zum Grasen bietet. Genau die Umgebung also, in der sie sich wohlfühlen. Wenn es den Tieren zu kalt ist, um sich im Freien aufzuhalten, können Sie auch einen Blick in ihr Innengehege werfen. Um dies alles zu ermöglichen, müssen wir uns von den Pinselohrschweinen trennen. Das wird viele Besucher enttäuschen, ist aber eine bewusste Entscheidung, die auf genau dem beruht, was einen guten Tierpark ausmacht: dem ständigen Streben nach idealen Lebensbedingungen für die Tiere. Manchmal erfordert das, von bestimmten Arten Abschied zu nehmen, aber dafür können dann wieder andere begrüßt werden.
Der Regenwald wird noch schöner!
Mitten im grünen, wasserreichen Herzen von GaiaZOO haben wir im vergangenen Jahr intensiv an einem attraktiven neuen Bereich gearbeitet. Unter den wachsamen Blicken von Tapiren und Klammerag en können Sie dieses Gebiet in den Weihnachtsferien erstmals besuchen. Über einen Hohlweg gelangen Sie zu einem prachtvollen Holzsteg, der sich wie eine Schlange durchs Wasser windet.
Außerdem wird der neue Regenwaldbereich während der Weihnachtsferien zum ersten Mal geöffnet. Hier treffen Sie ab Frühjahr 2024 auf Tiere, die im brasilianischen Pantanal leben: Waldhunde, schwarze Brüllaffen und Mantel-Tamarine. Wenn die Temperaturen es zulassen, werden die Schwarzen Brüllaffen und Manteltamarine in ihr neues Gehege umziehen. Die Waldhunde sind jedoch schon jetzt in dem neuen Gebiet zu sehen.
Von den meterhohen Mammutbäumen aus werden Sie von den Ag en beäugt, und das Plantschen im Wasser zeugt von den guten Schwimmfähikeiten der Waldhunde. Die neuen und sehr großen Lebensräume all dieser Tiere sind ideal für roße Gruppen und ermöglichen somit eine sehr artgerechte Haltung dieser sozialen Tiere. Der Holzsteg führt auch an den Innengehegen der Tiere vorbei. Bei den Gebäuden haben wir uns für eine robuste Kubus-Architektur aus Cortenstahl entschieden. Diesen Stil werden wir auch bei den Projekten beibehalten, die wir 2024 für Sie realisieren werden. Wenn Sie den südamerikanischen Teil unseres Regenwaldbereichs verlassen haben, können Sie Ihren Weg dort fortsetzen, wo Sie ihn begonnen haben: bei den Bongos und Zwergnilpferden. In der Kategorie „klein aber fein“ können wir in Kürze auch Dikdiks begrüßen. Diese kleinen Antilopen können sowohl den Bongos als auch den Zwergnilpferden Gesellschaft leisten. Die neue Route wird in Form einer Schleife ausgestaltet, die sie an besonderen und gefährdeten Tieren entlang führt, die in den Regenwäldern Afrikas und Südamerikas leben.
Veränderungen im Tierbestand
GaiaZOO versucht, als Tierpark Perfektion zu erlangen. Aber was ist eigentlich perfekt? Viele werden
sagen: ein schöner Tagesausfl ug, bei dem die Besucher Tiere in einem optimalen Lebensumfeld sehen
und erfahren können, welche Besonderheiten unsere Erde doch zu bieten hat. Als guter Tierpark halten
wir es aber auch für unsere Pfl icht, so weit wie möglich zum Fortbestand gefährdeter Arten beizutragen.
Im Rahmen des Europäischen Verbands für Zoos und Aquarien (EAZA) engagieren wir uns für die
Erhaltung genetisch gesunder Populationen, in manchen Fällen unterstützt durch Auswilderungen;
außerdem beteiligen wir uns an der wissenschaftlichen Forschung mit dem Ziel, unser Wissen über
bestimmte Tierarten zu vertiefen, und noch vieles mehr. So setzt sich GaiaZOO beispielsweise auch für den vom Aussterben bedrohten Feldhamster in Limburg und den stark gefährdeten Sonnensittich in Guyana ein. Zugleich beherbergen wir im ZOO aber immer noch Tiere, die unsere Hilfe eigentlich gar nicht brauchen. Sie besetzen kostbaren Platz, den bedrohte Tierarten viel dringender benötigen. Darum werden Sie künftig häufi ger Änderungen in unserem Tierbestand wahrnehmen. So werden wir in der kommenden Zeit im GaiaZOO einige neue Tierarten begrüßen oder erneut willkommen heißen können. Nächstes Jahr erwarten wir Mhorr-Gazellen, die in der Savanne bei den Giraffen en leben werden. Diese Tiere waren in der Natur bereits ausgestorben, aber dank der Zuchtprogramme in Tierparks leben nun wieder Mhorr-Gazellen in der Natur. Weltweit sind auch zahlreiche Vogelarten vom Aussterben bedroht; einige davon werden in den kommenden Jahren in unsere spezielle Voliere für seltene Vögel Einzug halten: der Blaukehlara, die Ecuadoramazone, der Balistar und der Sonnensittich. Unter dem Motto GaiaDOET (Gaia Aktiv) setzen wir uns aktiv für den Schutz und die Erhaltung unserer Natur ein. Und so wollen wir als Tierpark schließlich perfekt werden.
Blaukehlara
Das Naturreservat Barba Azul bietet einen sicheren Zufluchtsort für die größte Blaukehlara-Population in Bolivien. Die Stiftung Armonia sieht hier Chancen für einen neuen Brutplatz. GaiaZOO ist der Meinung, dass der Blaukehlara zu Südamerika gehört. Deshalb trägt der Gaia Nature Fund zur Verbesserung spezieller Nistkästen in diesem Gebiet bei.
Balistar
Leucopsar rothschildi
NATÜRLICHER LEBENSRAUM:
Abwechselnd auf Savannen und in og enen und dichten Regenwäldern auf Bali, Indonesien.
BEDROHUNGEN:
Illegaler Fang für den Haustierhandel, Verkleinerung des Lebensraums durch Plantagen und Verstädterung.
WAS TUN DIE TIERPARKS?
Dieser asiatische Singvogel war in der Natur bereits einmal ausgestorben. Dank
eines Auswilderungsprogramms auf Bali hat sich wieder eine kleine Population angesiedelt. Da der Balistar immer noch vom Aussterben bedroht ist, bleibt die Unterstützung der Tierparks auch weiterhin notwendig. So pflfl egen wir in den Tierparks einen Bestand, der als Reserve für die
Wildpopulation dient. In der nahen Zukunft können hog entlich auch Balistare aus Europa auf Bali ausgewildert werden.
Blaukehlara
Ara glaucogularis
NATÜRLICHER LEBENSRAUM:
Wälder und Savannen in Bolivien, Südamerika.
BEDROHUNGEN:
Illegaler Fang für den Haustierhandel, Verkleinerung des Lebensraums durch Viehzucht und
Abholzung.
WAS TUN DIE TIERPARKS?
Mit nur noch etwa 250 wildlebenden Vögeln ist der Blaukehlara vom Aussterben bedroht. Die Tierparks pflegen eine Population für den Fall, dass es tatsächlich so weit kommt. Zugleich setzt sich die Asociación Armonía in Bolivien selbst aktiv für den Schutz des wilden Blaukehlaras ein, unter anderem mithilfe von Nistkästen und Maßnahmen zur Erforschung der Wildpopulation. Verschiedene Tierparks, darunter auch GaiaZOO, unterstützen diese Organisation.
Mhorr-Gazelle
Nanger dama mhorr
NATÜRLICHER LEBENSRAUM:
Savannen und Wüsten in Nordafrika.
BEDROHUNGEN:
Überjagung, Verlust von Lebensraum durch Viehzucht und anhaltende Dürren.
WAS TUN DIE TIERPARKS?
Die Tierparks erhalten im Zuge des EEPManagementprogramms eine Population als Reserve für die wildlebenden Artgenossen. Aus dieser Population wurden bereits Tiere in Marokko
ausgewildert, wo die Mhorr-Gazelle schon vollständig verschwunden war. Die Tierparks werden sich auch weiterhin auf diese Weise für den Fortbestand dieser vom Aussterben bedrohten Tierart einsetzen.
Sonnensittich
Aratinga solstitialis
NATÜRLICHER LEBENSRAUM:
Abwechselnd auf Savannen und in Regenwäldern im Grenzebiet von Brasilien und Guyana, Südamerika.
BEDROHUNGEN:
Illegaler Fang für den Haustierhandel; auch Abnahme des Lebensraums durch Viehzucht.
WAS TUN DIE TIERPARKS?
Der Sonnensittich ist als Haustier beliebt, aber das hat dazu geführt, dass die Existenz dieser Sittichart inzwischen stark gefährdet ist. GaiaZOO untersucht in einem gemeinsamen Forschunsvorhaben mit der schwedischen Universität SLU die genetische Diversität der Population dieser Art in Tierparks. Durch Beiträge des Gaia Nature Fund unterstützen wir über die Regenwaldstiftung EEREPAMI auch die wildlebende Population.
Östlicher Bongo
Tragelaphus eurycerus isaaci
NATÜRLICHER LEBENSRAUM:
Dichte Wälder in Berggebieten in Kenia.
BEDROHUNGEN:
Überjagung, Verlust von Lebensraum durch Abholzung und Übertragung von Tierseuchen durch Nutzvieh.
WAS TUN DIE TIERPARKS?
Der Östliche Bongo ist vom Aussterben bedroht; in kenianischen Naturreservaten leben nur noch einige Dutzend Tiere. Die Tierparks setzen sich intensiv für die Erhaltung dieser großen Antilopenart ein. Aus amerikanischen Tierparks wurde bereits Östliche Bongos nach Kenia verbracht, und in naher Zukunft werden auch Tiere aus europäischen Tierparks wieder in ihrer Heimat angesiedelt. Der Gaia Nature Fund unterstützt das Projekt in Kenia schon seit Jahren.
Ecuadoramazone
Amazona lilacina
NATÜRLICHER LEBENSRAUM:
Mangroven und Regenwälder in Ecuador, Südamerika.
BEDROHUNGEN:
Verkleinerung des Lebensraums, insbesondere durch die Krabbenzucht, aber auch durch Abholzung und Verstädterung. Auch der illegale Fang für den Handel stellt eine Bedrohung dar.
WAS TUN DIE TIERPARKS?
Dank der Forschungsmaßnahmen der Tierparks wurden diese Papageien als Vogelart anerkannt. Die betreg enden Tierparks führen noch immer Untersuchungen der Populationen in
Ecuador durch, unter anderem zur Ermittlung der Zahl der Tiere und zur Feststellung der Nutzung ihres Lebensraums. In den Tierparks wird im Zuge eines Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) eine Population dieses vom Aussterben bedrohten Vogels gepflegt.
Östlicher Bongo
Trotz seiner 300 Kilo ist der Bongo im dichten Regenwald nur schwer zu entdecken. Das liegt nicht nur daran, dass sie sehr scheu sind, sondern auch an ihrem tarnenden Streifenmuster. Das Bongo Surveillance Project setzt Kamerafallen ein, um den Lebensraum des Bongos genau zu kartieren. Die Aufnahmen zeigen, dass es noch vier Gruppen von Bongos gibt. Die kleinste Gruppe umfasst nur sechs Tiere.
Auf dem Berg Kenia, in der Nähe eines der Bongo-Lebensräume, befindet sich ein Bildungszentrum des Bongo Surveillance Project. Etwa 200 Schulkinder besuchen es jedes Jahr. Dort lernen sie alles über die Bedeutung des Naturschutzes, erneuerbare Energiequellen und die Wiederaufforstung. Auf diese Weise hofft das Projekt, die Jugend für den Schutz des Bongo zu begeistern!