
Seltene Östliche
Bongos im GaiaZOO
eingetroffen
Endlich zurück
Im südlimburgischen GaiaZOO sind die ersten Tiere einer neuen Gruppe von Östlichen Bongos eingetroffen. Die Weibchen sind bei guter Gesundheit angekommen und nehmen sich in aller Ruhe Zeit, um sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Später erwartet der Zoo ein weiteres Weibchen, und in Zukunft hofft GaiaZOO, auch ein Männchen begrüßen zu können. Gemeinsam stellen sie einen wichtigen Schritt im EEP-Managementprogramm dar und tragen zum Erhalt dieser wunderschönen, aber vom Aussterben bedrohten Tierart bei.

Umzug
Der Östliche Bongo gehört zur Gattung der Bongos und ist eine der größten Waldantilopen der Welt. Sie sind sofort an ihrem tiefrotbraunen Fell mit auffälligen weißen Streifen und spiralförmigen Hörnern zu erkennen – ein beeindruckender Anblick in den kenianischen Bergwäldern. Ein männlicher und ein weiblicher Östlicher Bongo lebten zuvor im GaiaZOO. Trotz mehrerer Versuche, sie zusammen zu halten, konnten sich die beiden Tiere nicht aneinander gewöhnen. Deshalb war lange Zeit nur ein Exemplar draußen zu sehen. Von Natur aus leben die Bongos jedoch in Gruppen. Für ihr Wohlergehen ist es ratsam, sie zusammen mit Artgenossen zu halten. Aus diesem Grund wurden beide Tiere auf Empfehlung des Koordinators des EEP-Managementprogramms im Jahr 2022 in andere Zoos gebracht. Das Weibchen wurde in den Diergaarde Blijdorp verlegt, und das Männchen in den Zoo im französischen Thoiry. Beide Tiere fanden dort einen besseren Partner.

Renoviertes Gehege
Mit ihrem Auszug wurde das Gehege frei. Dies ermöglichte es GaiaZOO, umfangreiche Arbeiten vorzunehmen, ein wunderschönes renoviertes (Innen-)Gehege zu errichten und den Lebensraum der Tiere zu vergrößern. So können die Bongos auch an kälteren Tagen in ihrem Innengehege bewundert werden und sind das ganze Jahr über zu sehen. Mit einer Fläche von rund 3.000 m2 ist das heutige Gehege fast doppelt so groß. Während der Einführungsphase kann es vorkommen, dass der Besucherweg vorübergehend gesperrt ist. So können sich die Tiere in aller Ruhe an ihr neues Gehege und aneinander gewöhnen.

Die letzten Östlichen Bongos
Der Östliche Bongo ist eines der seltensten großen Säugetiere der Welt. Es wird geschätzt, dass weniger als 100 Tiere In freier Wildbahn leben. Der Östliche Bongo ist durch eine Kombination von (menschlichen) Faktoren ernsthaft bedroht: Sein Lebensraum verschwindet und wird durch Abholzung und Landwirtschaft fragmentiert. Illegale Jagd, Fallen und übertragbare Krankheiten durch freilaufendes Vieh stellen ebenfalls erhebliche Risiken dar. Aufgrund der extrem kleinen und isolierten Populationen kommt es zudem zu Inzucht und geringer genetischer Vielfalt, was ihre Überlebenschancen langfristig weiter verringert.

Zusammenarbeit
GaiaZOO ist Teil eines weltweiten Netzwerks von Zoos und Naturschutzorganisationen, die sich gemeinsam für den Erhalt der Östlichen Bongos einsetzen. Deshalb erhalten wir über das EEP-Managementprogramm eine Reservepopulation dieser stark gefährdeten Waldantilope in europäischen Zoos. Die Zoos arbeiten auch in den Bereichen Forschung und Bildung zusammen.
Die Verringerung von Bedrohungen ist wichtig, um die Östlichen Bongos zu schützen. Über die Naturschutzstiftung Gaia Nature Fund unterstützt der GaiaZOO das Bongo Surveillance Project. Dieses Projekt nutzt Kamerafallen, um den natürlichen Lebensraum rund um den Mount Kenya genau zu erfassen. Darüber hinaus züchtet das Bongo Surveillance Project in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung junge Regenwaldbäume, um den Lebensraum wiederherzustellen und so auch die Jagd zu reduzieren, indem alternative Einkommensquellen geschaffen werden.