Ab 1940 ging die Zahl der Weißstorch in den Niederlanden drastisch zurück. Die Hauptursachen waren die Dürre in Afrika, der unkontrollierte Einsatz von Giften und die Intensivierung der Landwirtschaft in den Niederlanden.
Durch eine bessere Gesetzgebung und die Wiederherstellung von Gebieten konnte der Lebensraum besser angepasst werden. Nach der Einrichtung eines Zuchtprogramms und einer erfolgreichen Wiederansiedlung hatte sich die Zahl der Störche bis 1990 wieder verdoppelt! Heute setzen sich die Naturschutzorganisationen für die Erhaltung der Qualität der Lebensräume und die Förderung der landwirtschaftlichen Naturbewirtschaftung ein.

Habitat
Weißstorche leben vor allem auf Feuchtwiesen und sind auch in Sümpfen und Auen anzutreffen.

Bilanz
Inmitten von Wiesen läuft der Weißstorch mit Leichtigkeit durch die tiefen Tümpel. Er ist eines der größeren Raubtiere, die in diesem Gebiet leben. Sie sind auch nicht wählerisch und fangen alle Arten von Beutetieren. So tragen sie dazu bei, die Zahl der Mäuse, Maulwürfe und Frösche auszugleichen. In Afrika freuen sich die Bauern auch über die Ankunft der Weißstorch im Winter. Sie fressen dort viele Heuschrecken, die die Ernten beeinträchtigen.

Wussten Sie schon? 20% der niederländischen Storchenpopulation im Winter in ihrem Heimatland bleibt?
Unterwegs
Im Herbst ist es ein schöner Anblick, wenn sich Hunderte von Weißstorchen versammeln, um sich auf ihren Zug nach Afrika vorzubereiten. Gemeinsam schweben sie in Kreisen auf den warmen Luftströmen. Auf diese Weise verbrauchen sie so wenig Energie wie möglich. Im Durchschnitt fliegen sie jeden Tag 150 bis 300 km weit. Die Störche ziehen nach Afrika, weil es dort in den Wintermonaten mehr Nahrung gibt. Dennoch bleiben etwa 20 % der niederländischen Bevölkerung im Winter im eigenen Land.

Nisten in großer Höhe
Im Frühjahr kehren die Weißstorche in ihre Brutgebiete zurück. Sie bleiben mehrere Jahre lang mit demselben Partner zusammen und benutzen oft dasselbe Nest. Bei ihrer Ankunft begrüßen sie sich überschwänglich, und erst nach einer Balz, bei der sie ihre Köpfe in den Nacken werfen und flattern, paaren sie sich. In ihrem großen Nest aus Ästen, das sich meist mehrere Meter über dem Boden befindet, legt das Weibchen 3-5 Eier. Beide Eltern brüten die Eier aus und kümmern sich um die Küken.
