RUSSISCHER
STÖR
Acipenser gueldenstaedtii
Ein Damm zu weit
Alle Störe der Welt sind bedroht. Der Bau von Staudämmen hat dazu geführt, dass 70 % der Fortpflanzungsgewässer der russischen Störe verschwunden sind. Sie haben immer weniger Platz zum Laichen und Eierlegen. Außerdem werden Störe in großem Umfang abgefischt, um Meerschweinchen (Eier) zu ernten.
Ob und wie stark eine Art gefährdet ist, wird von der Weltnaturschutzorganisation International Union for Conservation of Nature (IUCN) festgestellt. In der so genannten „Roten Liste“ wird angegeben, ob Pflanzen- und Tierarten bedroht sind oder nicht. Der Russische Stör hat den Status ‚kritisch gefährdet‘. Das bedeutet, dass seine Bestände in freier Wildbahn stark zurückgegangen sind und die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass die Art innerhalb von 30 Jahren in freier Wildbahn aussterben wird.

Habitat
Russische Störe leben sowohl im Süßwasser als auch im Salzwasser. In schnell fließenden Flüssen bewegen sie sich hauptsächlich über den Boden.

Wahl eines Partners
Im Frühjahr wandern die Störe die Flüsse hinauf, um sich fortzupflanzen. Dabei können sie Hunderte von Kilometern zurücklegen! Sie laichen in tiefen und schnell fließenden Abschnitten auf einem Grund aus Kies und Stein. Die Männchen nehmen alle zwei Jahre an der Fortpflanzung teil, die Weibchen nur alle vier Jahre! Diese langsam wachsenden Fische laichen erst ab einem Alter von etwa 13 Jahren.
Brackwasser
Wenn junge Störe ein paar Jahre alt sind, schwimmen sie in Richtung Flussmündungen. Dort treffen Süß- und Salzwasser aufeinander, wodurch Brackwasser entsteht. Von dort aus schwärmen sie in die Küstengewässer aus. Mit ihren empfindlichen Schnabelfäden suchen sie nach Krustentieren, Würmern und Muscheln.
