Ich bin giftig!
Die giftige Haut erwachsener Feuersalamander bedeutet, dass sie nur wenige natürliche Fressfeinde haben. Wenn ein Raubtier einen Feuersalamander frisst (und überlebt), lernt es schnell, dass dieser leuchtend bunte Salamander nicht essbar ist. Die braunen Larven produzieren noch keine Giftstoffe und sind daher sehr anfällig. Sie werden von kleinen Säugetieren, Fischen und Vögeln gefressen. Der Feuersalamander ist eine Indikatorart; sein Vorhandensein deutet zum Beispiel auf eine gute Wasserqualität hin.
Habitat
Der Feuersalamander ist einer der größten Salamander in Europa. Man findet ihn in Mittel-, Süd- und Osteuropa. In den Niederlanden ist der Feuersalamander äußerst selten, nur in Südlimburg gibt es noch eine kleine Population. Der Feuersalamander fühlt sich in hügeligen Landschaften mit feuchten Laubwäldern zu Hause. Das Vorhandensein von Bächen, Tümpeln oder kleinen Flüssen ist für die Larven notwendig. Die erwachsenen Tiere halten sich gerne in feuchten, kühlen Unterschlüpfen auf und leben ausschließlich an Land.

Atmen durch die Haut
Die Haut von Salamandern ist etwas ganz Besonderes. Sie können nämlich mit ihrer Haut atmen und trinken. Das liegt daran, dass ihre Haut nicht wasserdicht ist. Um nicht auszutrocknen, leben diese Amphibien in einer feuchten Umgebung. Feuersalamander haben Giftdrüsen. Diese befinden sich hinter dem Kopf und sind über den Rücken verstreut. Wenn sie sich von einem Raubtier bedroht fühlen, können Feuersalamander ihrem Angreifer Gift entgegenspritzen. Sie tun dies jedoch nur selten, da sie sich auf ihre leuchtenden Farben verlassen.

Nachtaktiv
Feuersalamander führen ein zurückgezogenes Leben. Sie verstecken sich gerne in Höhlen oder unter Stämmen und Steinen. Nachts sind die Tiere ab einer Temperatur von 6 bis 8 °C aktiv. Sie gehen dann auf die Jagd nach Insekten und Mollusken. Bei Licht jagen die Feuersalamander nach Bewegung. Wenn es sehr dunkel ist, nutzen sie ihren Geruchssinn, um Beute aufzuspüren.

Eier ausbrüten?
Die Paarungszeit der Feuersalamander liegt zwischen März und Oktober und findet an Land statt. Die Eier werden im Inneren des Körpers ausgebrütet und das Weibchen bringt voll entwickelte Larven zur Welt. Bei der Geburt sind die Jungtiere bereits 2,5 bis 3 cm groß. Die Larven bleiben durchschnittlich vier Monate lang im Wasser, wo sie mit Hilfe von Kiemen atmen. Während der Metamorphose entwickeln sie eine Lunge und verwandeln sich allmählich in einen erwachsenen Salamander. Feuersalamander sind erst im Alter von etwa 5 Jahren geschlechtsreif.

Bedrohung
In den Niederlanden ist der Feuersalamander von einer Schimmelkrankheit bedroht. Dieser Pilz, der auch als „Bsal“ bekannt ist, zerstört die Haut des Salamanders und die Tiere sterben kurz nach der Infektion. Infolgedessen sind 99,9 % der niederländischen Population in kurzer Zeit ausgerottet worden. Das Vorkommen von Bsal wurde auch in Belgien und Deutschland nachgewiesen.
Im Jahr 2012 sammelte RAVON die verbliebenen Tiere aus der freien Wildbahn ein, und 2013 wurde ein großer Teil dieser „Reservepopulation“ in GaiaZOO angesiedelt. Sowohl bei den Tieren in freier Wildbahn als auch bei den Tieren im GaiaZOO werden regelmäßig Untersuchungen auf das Vorhandensein des Pilzes durchgeführt. Infizierte Salamander können im Zoo gut behandelt werden, in freier Wildbahn ist dies (noch) nicht möglich. Es ist wichtig, die Wildpopulation so weit wie möglich vor dem Auftreten von Bsal zu schützen.
