Südlimburger Säugetier
Der Feldhamster ist eine der am stärksten bedrohten Tierarten in den Niederlanden. Er wird auch Europäischer Hamster genannt. Seinen Spitznamen ‚korenwolf‘ erhielt er vor langer Zeit in Limburg, wo er ‚koren-woof‘ genannt wurde. Das Limburger Wort ‚woof‘ bedeutet ‚gierig‘. Dies wurde im Niederländischen in ‚Wolf‘ umgewandelt, woraus der Name ‚Korenwolf‘ entstand. Am Ende des Winters kann ein Feldhamster bis zu 6 Kilo Futter in seinem Bau sammeln (horten)! Es wurden sogar schon Vorräte von bis zu 15 Kilo gefunden.
Habitat
Feldhamster leben in Gebieten mit Steppen, Grasland und auf landwirtschaftlichen Flächen, auf denen Getreide oder Luzerne angebaut werden. In den Niederlanden kommt der Maiswolf nur im Süden Limburgs vor.
Unterirdisch leben
Feldhamster leben hauptsächlich in ihrem selbst gegrabenen Bau (Gangsystem) unter der Erde. Hier sind sie vor Raubtieren wie Fuchse und Mäusebussards geschützt. Normalerweise sind die Höhlen 1 m tief. Manche Feldhamster graben sich jedoch bis zu 2 m tief in den Boden. Der Bau hat verschiedene Gänge und Räume: einen Raum zum Schlafen, einen für die Nahrungsvorräte und einen Raum mit einer „Toilette“. Auch die Jungen werden hier geboren.
Sechs Monate lang schlafen
In den Wintermonaten wächst auf den Feldern Südlimburgs kein Getreide und die Insekten verkriechen sich. Für den Feldhamster gibt es im Winter also wenig zu fressen. Er legt daher im Sommer und Herbst Wintervorräte in seinem Bau an. Etwa im November bereitet sich der Hamster auf den Winterschlaf vor. Die meisten Feldhamster schlafen ein paar Tage am Stück und wachen dann auf, um von ihren Vorräten zu fressen. Irgendwann zwischen Februar und Mai ist ihr Winterschlaf beendet.
GaiaZOO hilft!
Hinter den Kulissen des GaiaZOOs leben rund 150 Feldhamster. Im Frühjahr werden im Rahmen des Zuchtprogramms junge Hamster geboren. Diese Jungen wachsen schnell auf und sind schon nach wenigen Wochen selbstständig. Gemeinsam mit dem Säugetierverein setzt GaiaZOO die Jungtiere in den Hamsterreservaten in Südlimburg aus. Einige Hamster erhalten einen Sender. Mit diesem können die Forscher sie verfolgen. So wissen sie, wohin sie laufen, in welcher Höhle sie leben und wann sie ihren Winterschlaf halten. Mit diesen Daten können die Forscher die Feldhamster besser schützen und die Hamsterreservate so gestalten, dass sich die Feldhamsterwölfe dort weiterhin wohlfühlen.
In Aktion für den Feldhamster
Im Jahr 2002 war der Feldhamster in den Niederlanden fast ausgestorben. Auch weltweit ist die Art stark rückläufig. Die Intensivierung der Landwirtschaft und der Klimaveränderung führen zu einer Verringerung der Verfügbarkeit von Nahrung und Lebensraum. Forscher, Naturschutzorganisationen und Regierungen arbeiten gemeinsam an der Bewahrung dieser Art in freier Wildbahn. In GaiaZOO geborene Feldhamster werden in sicheren Naturschutzgebieten in Südlimburg, Belgien und Deutschland freigelassen.
Ob und wie stark eine Art gefährdet ist, wird von der Weltnaturschutzorganisation International Union for Conservation of Nature (IUCN) festgestellt. In der so genannten „Roten Liste“ geben sie an, ob Pflanzen- und Tierarten bedroht sind oder nicht. Auf der niederländischen Roten Liste hat der Feldhamster den Status “ernsthaft gefährdet“.