Berberaffen im
GaiaZOO geboren

Heute geöffnet: 10:00 – 16:00 Uhr

Die Berberaffen im GaiaZOO in Kerkrade haben es zum ersten Mal geschafft, sich fortzupflanzen. Die Berberaffen sind 2017 in ihr Gehege eingezogen. Dann wurde diese vom Aussterben gefährdete Art (Macaca sylvanus) in den Tierbestand aufgenommen. Letzte Woche wurden gleich zwei Berberaffen geboren. Berberaffen haben eine Tragzeit von etwa sechs Monaten und gehören zu den Altweltaffen.

„Diese Geburt markiert einen neuen Meilenstein für GaiaZOO und unterstreicht das Engagement unseres Zoos für den Schutz gefährdeter Arten. Und die Tatsache, dass dies auch noch in unserem erklärten Jahr des Berberaffen geschieht, macht die Geburten für uns zu etwas ganz Besonderem!“ sagt Primatenpfleger Roos Irik.

Die neu geborenen Jungtiere entwickeln sich unglaublich schnell. Das ist typisch für die Altweltaffen. Schon nach ein oder zwei Wochen versuchen sie, sich von ihrer Mutter zu lösen. Andere Weibchen helfen der Mutter beim Erziehen. Berberaffen sind eine der wenigen Arten, bei denen alle Gruppenmitglieder Interesse an den Jungtieren zeigen und bei deren Pflege helfen.

Aus der Wildnis gestohlen

Durch die Zunahme von Landwirtschaft und Viehzucht wird der Lebensraum der Berberaffen in Marokko immer kleiner. Sie finden weniger Nahrung und große, sichere Wälder werden zu kleinen Inseln. Weil die jungen Berberaffen so niedlich aussehen, werden sie gefangen. Für viel Geld werden sie als „Haustiere“ verkauft oder müssen sich auf Märkten mit Touristen fotografieren lassen.

Anfang 2021 kam ein neues Berberaffen-Männchen in den GaiaZOO. Das Tier wurde von der Polizei auf den Straßen von Drancy beschlagnahmt und vorübergehend im spanischen Primadomus-Tierheim, einer Einrichtung der AAP-Stiftung, untergebracht. Im GaiaZOO hatte er die Möglichkeit, wieder unter Artgenossen zu leben, was für das natürliche Verhalten der Berberaffen sehr wichtig ist. Wie erhofft übernahm er den Platz des Alphamännchen in der Gruppe und sorgte in diesem Jahr zum ersten Mal für Nachwuchs. Dadurch verbessert sich die genetische Vielfalt in der Gruppe.

Das erste Berberaffenjunge kam nicht ganz überraschend. Eines der Berberaffenweibchen schien Anfang des Jahres noch nicht ganz fit zu sein, und der Bauch schien ein wenig runder zu sein. Da es sich um ein älteres Berberaffenweibchen handelte, könnte alles möglich gewesen sein, und der Tierarzt entschied sich für eine Ultraschalluntersuchung. Es stellte sich heraus, dass es trächtig war! Dabei entstanden einzigartige Ultraschallbilder, auf denen der junge Berberaffe deutlich zu erkennen ist.

Jungtiere

Jungtiere sind bei Berberaffen sehr wichtig und genießen in der Gruppe einen hohen Stellenwert. Wenn die Weibchen im Frühjahr gebären, konzentriert sich die ganze Gruppe auf die Neuankömmlinge. Der Berberaffe ist eine der wenigen Affenarten, bei denen sowohl Männchen als auch Weibchen eine enge Bindung zu den Jungtieren haben und sich um sie kümmern. Manchmal sieht man rangniedrigere Männchen mit einem Jungtier auf dem Rücken. Die Jungtiere haben tatsächlich viel Prestige. Das Tragen eines Jungtieres ermöglicht es ihnen beispielsweise, sich an Orte zu begeben, an denen sie sonst nicht toleriert wären, etwa in die Nähe des Alphamännchens. Das Schöne an einer Familiengruppe von Berberaffen ist natürlich, wie bei anderen Arten auch, dass die Jungtiere immer für Leben sorgen.

Jungtiere

Innerhalb einer Gruppe von Berberaffen gibt es eine klare Hierarchie zwischen Männchen und Weibchen. Diese ist sehr wichtig. Ein hoher Platz in der Gruppe hat allerlei Vorteile. So dürfen sie zum Beispiel als erstes zur Fütterung gelangen, um sich das beste Essen zu sichern. Sie können immer am besten Ort schlafen. Und die Männchen werden sich mehr Mühe geben, um sie zu beschützen. Wenn ein hochrangiges Weibchen ein Jungtier zur Welt bringt, ist das Kleine sofort wichtig.

Hilfe für den Berberaffen

Ob und in welchem Ausmaß eine Tierart gefährdet ist, entscheidet die Weltnaturschutzorganisation: International Union for Conservation of Nature (IUCN). Sie gibt auf der sogenannten „Roten Liste“ an, ob Pflanzen- und Tierarten gefährdet sind oder nicht.
Der Berberaffe gilt als „gefährdet“. Das bedeutet, dass ihre Zahl in freier Wildbahn stark zurückgegangen ist und sie mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb von 30 Jahren in freier Wildbahn aussterben werden. Naturschutzorganisationen und Zoos arbeiten daher eng zusammen, um Berberaffen in freier Wildbahn zu schützen.
Hilfe für den Berberaffen

Die im GaiaZOO lebende Gruppe von Berberaffen ist Teil des europäischen Managementprogramms. Das EAZA Ex situ Programm (EEP) ist ein europäisches Managementprogramm für (gefährdete) Tierarten. Innerhalb des EEPs tauschen die EAZA-Zoos ihre Tiere aktiv untereinander aus. Auf diese Weise können wir eine genetisch gesunde Bevölkerung aufrechterhalten. Wir arbeiten auch in den Bereichen Bildung, Forschung und Naturschutz zusammen.

Barbary Macaque Awareness and Conservation ist eine Organisation in Marokko, die sich für den Schutz des Berberaffen einsetzt. Sie arbeitet mit der lokalen Bevölkerung zusammen und bringt den Menschen bei, wie sie auf andere Art Einkünfte erzielen können. Obwohl es immer noch häufig vorkommt, ist die Haltung von Berberaffen in Marokko ebenfalls illegal. Deshalb werden manchmal junge Berberaffen beschlagnahmt. BMAC fängt diese Jungtiere ein und setzt sie wieder in die Wildnis aus. Gemeinsam mit einem Forscherteam führt BMAC Forschungen zu wilden Berberaffen durch. So erfahren sie, wie und wo sie die Berberaffen am besten schützen können. Der Gaia Nature Fund unterstützt die wichtige Arbeit des BMAC seit 2017 und konnte, auch dank der Hilfe der Besucher von GaiaZOO, bereits 65.000 € spenden!

Jahr des Berberaffen

Der Gaia Nature Fund hat 2024 erneut zum Jahr des Berberaffen erklärt. Auf diese Weise tragen wir dazu bei, diesem sozialen Affen in Marokko eine sichere Zukunft zu ermöglichen. Mit den Spenden kann die Barbary Macaque Awareness and Conservation den Lebensraum besser vor Dürre schützen und Eicheln für die Berberaffen anschaffen. Dank dieser Bemühungen können wir den Berberaffen für die Zukunft erhalten!

Jahr des Berberaffen

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